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03663 ISO/IEC 27001 auditieren – die richtigen Fragen finden und einsetzen

Interne Systemaudits gehören zum Alltag für alle Organisationen, die ein zertifiziertes Managementsystem unterhalten. In diesem Beitrag erhalten Sie einleitende Informationen dazu, auf welchen Grundlagen interne Audits beruhen und welche normativen Regelwerke dabei zu berücksichtigen sind.
Im Kern dieses Beitrags erfahren Sie, wie Sie interne Audits nach ISO/IEC 27001 durchführen können. Die Änderungen durch die Revision in 2022 sind berücksichtigt. Zur Bildung von Auditfragen stellen wir Ihnen dazu die Textanalyse und die Turtle-Analyse vor, die beiden gebräuchlichen Methoden, mit denen Sie recht einfach passende Auditfragen generieren können.
Außerdem erhalten Sie Hinweise zu korrektem Kommunikationsverhalten in verschiedenen Auditsituationen und zur richtigen Fragetechnik, mit der Sie im Audit die für eine Bewertung notwendigen Auditinformationen erhalten.
Zu Ihrer Zeitersparnis finden Sie einen direkt verwendbaren Auditfragenkatalog für das interne Systemaudit, basierend auf den Forderungen der ISO/IEC 27001:2022, beigefügt. Den Fragenkatalog können Sie an die Erfordernisse Ihrer Organisation anpassen und um firmenspezifische Belange ergänzen.
Arbeitshilfen:
von:

1 Auditprozess und seine Grundlagen

Definition Audit
Nach der ISO 9000 [1] (Normkapitel 3.13.1) ist ein Audit ein „systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Auditnachweisen und zu deren objektiver Auswertung, um zu ermitteln, inwieweit Auditkriterien erfüllt sind”.
ISO 19011
Zur Vorbereitung und Durchführung von internen Audits und Lieferantenaudits wurde die ISO 19011 [2] entwickelt. Das Management von Zertifizierungsaudits wird in der ISO/IEC 17021-1 [3] geregelt, die ISO 19011 kann dabei als Hilfestellung herangezogen werden.
Tabelle 1 gibt einen zusammenhängenden Überblick über die Auditarten, ihre Bezeichnungen und ihre normative Zuordnung.
Tabelle 1: Auditarten, Bezeichnungen und Anwendungsbereiche von ISO 19011 und ISO/IEC 17021
Auditarten
Internes Audit
Externes Audit
Lieferantenaudit(ggf. Kundenaudit)
Zertifizierungsaudit
Alternative Bezeichnungen
First-Party-Audit
Second-Party-Audit
Third-Party-Audit
Anwendungsbereich der Normen
ISO 19011
ISO/IEC 17021
Bewertung und Verbesserung
Das Ziel eines internen Systemaudits (First-Party-Audit) besteht darin, das gesamte installierte Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) eines Unternehmens nach ISO/IEC 27001 [4] systematisch zu bewerten und zu verbessern. Die Durchführung obliegt dabei meist geschulten Mitarbeitern des Unternehmens. Bei einem Systemaudit wird die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens daraufhin überprüft, ob die Normenforderungen der ISO/IEC 27001 erfüllt sind und die eigenen Informationssicherheitsziele erreicht werden können.
Die Anforderungen an Interne Audits in der ISO/IEC 27001 unterscheiden sich im Grundsatz nicht von den Anforderungen anderer Systemnormen wie der ISO 9001 [5] oder ISO 14001. Methodisch sind ein vergleichbares Vorgehen und eine integrierte Auditdurchführung jederzeit möglich.
Informationssicherheit steigern
Wird das gesamte ISMS eines Unternehmens durch regelmäßige Audits überprüft, können Abweichungen in der Informations-, IT- und Cybersicherheit früh erkannt und rechtzeitig korrigiert werden. Dies senkt das Risiko von Daten- und Informationsverlusten und die damit verbundenen materiellen und immateriellen Schäden. Da Informationssicherheitsaudits immer auch darauf abzielen, Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, selbst wenn der Ablauf von IT-Sicherheitsverfahren und Informationssicherheitsbelangen relativ reibungslos funktioniert, können diese regelmäßigen Überprüfungen auch dazu genutzt werden, das Sicherheitsniveau für Informationen und Daten in einem Unternehmen fortlaufend zu steigern. Der Schwerpunkt eines internen Audits liegt in der Suche nach Verbesserungspotenzial zur Weiterentwicklung des Managementsystems und der Unternehmensprozesse. Die Erfüllung der Normenforderung spielt, im Gegensatz zu einem Zertifizierungsaudit, nur eine nachrangige Rolle.
Im Rahmen der Durchführung eines internen Audits sollen Informationen durch geeignete Stichprobenverfahren in Bezug auf die Auditziele und die Auditkriterien gesammelt werden. Darin enthalten sind auch Informationen, die sich auf Schnittstellen zwischen Funktionsbereichen, Tätigkeiten und Prozessen beziehen. Um an die notwendigen Auditinformationen zu kommen, müssen verschiedene Methoden der Informationsbeschaffung genutzt werden.

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