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06260 Drohnendetektion und -abwehr

Experten, die in Unternehmen und Behörden für die Sicherheit zuständig sind, werden heutzutage immer häufiger mit möglichen Bedrohungen durch Drohnenangriffe konfrontiert und stellen sich die Frage, was sie dagegen tun können und was davon zulässig ist. Dieser Beitrag adressiert das Thema Drohnenabwehr für die physische und informationelle Sicherheit in verschiedenen Einsatzbereichen. In diesem Zusammenhang werden die technologischen Ansätze zur Drohnenfrüherkennung, Gefahreneinschätzung sowie mögliche Gegenmaßnahmen vorgestellt. Auch rechnergestützte Assistenz zur Entscheidungsfindung hinsichtlich der geeigneten Maßnahmen wird beschrieben. Zudem werden Beispiele solcher Systeme in unterschiedlichen Anwendungsfällen dargestellt.
von:

1 Bedrohungen durch Drohnen und die Bedeutung ihrer Detektion und Abwehr

Krimineller oder terroristischer Missbrauch
Die Leistungsfähigkeit und die Verfügbarkeit der auf dem Markt erhältlichen kleinen Drohnen bzw. Unmanned Aerial Vehicles (UAVs) sind in den letzten Jahren rasant gewachsen. Sie sind erschwinglich, einfach zu beschaffen und vielfältig einsetzbar, z. B. zur Überwachung von Arealen, zeitkritischen Lieferung von Medikamenten, Laborproben, Dokumenten oder zur Versorgung an schlecht erreichbaren Stellen sowie für wissenschaftliche Zwecke und natürlich zur Unterhaltung. Leider werden sie aber auch immer häufiger für kriminelle und terroristische Zwecke missbraucht. So können Drohnen z. B. mithilfe von Kameras und anderen Sensoren auch zur Spionage verwendet oder von Terroristen benutzt werden, um Waffen oder Sprengstoffe zu transportieren, Angriffe auf Gebäude oder Personen auszuüben oder sich in IT-Netzwerke einzuhacken und Informationen zu beschaffen oder zu manipulieren. Mögliche Ziele für terroristische Anschläge auf Personen im zivilen Umfeld sind insbesondere Großveranstaltungen wie Konzerte, Festivals, Demonstrationen, aber auch kritische Infrastrukturobjekte wie Bahnhöfe, Stadien, Kraftwerke und Flughäfen. Im Militärbereich ist der Schutz von Feldlagern, Konvois oder Infrastrukturobjekten wie Hafenanlagen oder Flugplätzen gegen Angriffe von Mikrodrohnen äußerst wichtig. Deswegen können solche UAVs ein ernstzunehmendes Bedrohungspotenzial für die Sicherheit besitzen.
Typenabhängige Gefahreneinschätzung von UAVs
Wie gefährlich eine Drohne werden kann, hängt von mehreren Aspekten ab. Die wichtigsten davon sind in der Übersicht (s. Tabelle 1) aufgeführt und weisen den für den kritischen Drohnenmissbrauch typischen Bereich im Mittelfeld aus. Während die sehr preiswerten Spielzeugdrohnen aufgrund ihrer geringen Fähigkeiten keine große Gefahr darstellen, ändert sich die Situation bereits im unteren Preissegment der Hobbydrohnen dramatisch. Große Nutzlasten, Geschwindigkeiten, große Reichweiten und beträchtliche Betriebszeiten mit einer Akkuladung ermöglichen eine Vielzahl von Aktionen, eben auch die Ausführung von Straftaten und Angriffen. Die professionellen Drohnensysteme im zivilen wie im militärischen Bereich verfügen zwar über noch umfangreichere Leistungsmerkmale, die sind für solche Straftaten aber gar nicht erforderlich. Zudem sind diese Systeme für die meisten potenziellen Straftäter nicht erschwinglich bzw. nicht verfügbar, weil der Handel mit Militärgütern starken Regularien unterworfen ist.
Tabelle 1: Typenabhängige Gefahreneinschätzung von UAVs
Eigenschaft/Typ
Spielzeug
Hobby
Professionell (zivil)
Militärisch
Kosten
niedrig (ab ca. 30 €)
mittel (ab ca. 500 €)
hoch (ab ca. 5000 €)
sehr hoch
Zugänglichkeit
hoch
hoch
mittel
stark reguliert
Nutzlast
sehr niedrig bis keine
mittel
mittel bis hoch
mittel bis hoch
Flugweite
gering
mittel
mittel
mittel bis hoch
Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs
mittel
hoch
mittel
niedrig
Gefährlichkeit
niedrig bis mittel
hoch
hoch
hoch bis sehr hoch
Kategorien des Missbrauchs
Bei der missbräuchlichen Verwendung von Drohnensystemen unterscheidet man grob drei Kategorien:

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